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Leseprobe... | ||||
Walter Höllerer und
Hans Bender, die beiden jungen Herausgeber, waren gerade dabei, das erste
Heft vorzubereiten. Es war Günter Eich, der Ingeborg Bachmann um
einen Beitrag für die erste Nummer der Akzente bat. Die Nummer
sollte im Februar 1954 erscheinen. Bis kurz vor der Drucklegung blieb
für Eich, für die beiden Herausgeber Walter Höllerer und
Hans Bender, sowie den Verleger Carl Hanser und Lektor Herbert G. Göpfert
die Frage spannend, ob der von Eich angefragte und von Anfang an eingeplante
Beitrag Ingeborg Bachmanns noch eintreffen würde. Daß alle
daran starken Anteil nahmen, belegen die Briefe, die Göpfert und
Höllerer, sowie der Verleger Carl Hanser und Höllerer wechselten.
Günter Eich, der sich aus der ursprünglich geplanten Mitherausgeberschaft
zurückgezogen hatte, war gerade in der Gründungsphase der Akzente
ein wichtiger Verbindungsmann zur Gruppe 47. Seine Frau, die Wiener Autorin
Ilse Aichinger, war mit Ingeborg Bachmann befreundet. Dadurch hatte Eich
den direkten Kontakt zu Ingeborg Bachmann. Walter Höllerer schreibt
am 15. November 1953, nach Eichs Rückzug, an den Verleger Carl Hanser:
»Wir werden weiterhin sicher in einem sehr engen Verhältnis
zu Herrn Eich bleiben. (Nachtr.: er möge auch den Musil-Aufsatz bei
I. Bachmann nicht abbestellen!")« Aus einer Postkarte Eichs
vom 27. Dezember 1953 geht hervor, daß er den Beitrag bei Bachmann
bereits angemahnt hatte. Ursprünglich waren für Bachmanns Aufsatz
von Höllerer einmal acht Seiten eingeplant, das belegt Höllerers
Gesamtkonzept des ersten Heftes. Dann schien es, als wäre es aus
Termingründen nicht mehr möglich, Ingeborg Bachmanns Essay überhaupt
noch in das erste Heft aufzunehmen. Walter Boehlich, der zweite Beiträger
zur Musil-Diskussion, wurde gebeten, seinen Musil-Text noch weiter auszuführen.
Höllerer bemühte sich weiterhin per Eilbrief, bis er, nun auch
offiziell und vertraglich als Herausgeber zeichnend, am 2. Januar 1954
Carl Hanser stolz und erleichtert melden konnte: |
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Akzente | ||||
Zeitschrift für Dichtung. | ||||
Ausgabe 1/1954 | ||||
Erste Ausgabe der im Carl Hanser Verlag erscheinenden Zeitschrift für Dichtung von Februar 1954. In der von Walter Höllerer und Hans Bender herausgegebenen Zeitschrift wurde Ingeborg Bachmanns Musil-Essay "Ins tausendjährige Reich" erstmalig veröffentlicht. |
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daraufhin den Hersteller, zugunsten von Ingeborg Bachmanns Essay den vorangehenden Essay von Walter Boehlich nach seinen Angaben in den Druckfahnen zu kürzen, einen Beitrag von Klaus Nonnenmann zurückzustellen und eines von mehreren Gedichten Walter Scherfelds herauszunehmen. Herausgeber wie Verleger waren stark daran interessiert, daß im ersten Heft der neuen Zeitschrift der Name Ingeborg Bachmann nicht fehlte, denn dieser Name war im Gespräch. |
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Patricia Preuß | ||||
aus dem Kapitel: | ||||
"Ins tausendjährige Reich". | ||||
Ingeborg Bachmanns | Ingeborg Bachmann | |||
erste Veröffentlichung in der Zeitschrift Akzente. [1] | Zu
ihren Essays, Gedichten und Briefen an den Akzente- Herausgeber Walter Höllerer. |
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Dokumente von Ingeborg Bachmann | Briefe und Texte Bd. 2 | |||
im Bestand des Literaturarchivs Sulzbach-Rosenberg: | ||||
| 21 Briefe und Postkarten aus den Jahren 1954 bis 1958 | |||
in der Akzente-Korrespondenz; 1 Brief von 1956 in der | ||||
2. Schenkung Walter Höllerer. | ||||
| Typoskripte aus den Akzente-Druckunterlagen: | |||
Gedichte: "Liebe: Dunkler Erdteil", "Nach der Sinflut", "Hotel des la Paix", "Exil". | ||||
| Typoskripte in der 2. Schenkung Höllerer: | |||
Gedichte: "An die Sonne", "Harlem". | ||||
| Typoskript-Kopien und -Durchschläge in der 2. Schenkung Höllerer: | |||
Gedichte: "Heimweg", "Mein Vogel". "Die Zikaden." Hörspiel (Auszug); | ||||
"Musik" Essay, veröffentlicht unter dem Titel "Die wunderliche Musik". | ||||
Essay: Ins tausendjährige Reich | ||||
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[1] | Leseprobe
aus dem Kapitel: "Ins tausendjährige Reich". Ingeborg Bachmanns
erste Veröffentlichung in der Zeitschrift Akzente. In: Literaturarchiv Sulzbach-Rosenberg e.V. (Hrsg.): Ingeborg Bachmann. Zu ihren Essays, Gedichten und Briefen an den Akzente-Herausgeber Walter Höllerer. Briefe und Texte Bd. 2, Text und Redaktion: Patricia Preuß, Sulzbach-Rosenberg 2002, S. 16 - 17. Ich danke dem © Literaturarchiv Sulzbach-Rosenberg, insbesondere der Autorin Patricia Preuß für die freundliche Genehmigung zur Publikation sowie der Bereitstellung von Fotos und Materialien, und der sehr hilfreichen Unterstützung meiner Arbeit. |
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© Ricarda Berg, erstellt:
Dezember 2002, letzte Änderung: 10.05.2024 http://www.ingeborg-bachmann-forum.de - E-Mail: Ricarda Berg |
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