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Ingeborg Bachmann
- Paul Celan |
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Herzzeit. Briefwechsel |
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Herausgegeben und kommentiert
von Bertrand Badiou, Hans Höller, Andrea Stoll und |
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Barbara Wiedemann. |
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Suhrkamp Verlag, Frankfurt am Main
2008. |
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401 Seiten, geb. 24,80 €
- ISBN: 978-3-518-42033-1 |
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Die Liebesbeziehung
zwischen den beiden bedeutendsten deutschsprachigen Dichtern nach 1945 beginnt
im Wien der Nachkriegszeit. Bachmann studiert dort Philosophie, für
Paul Celan ist Wien eine Zwischenstation. Im Mai 1948 lernen sie einander
kennen, Ende Juni geht er nach Paris. Ihr Briefwechsel nach der Trennung
ist zuerst schütter, verläuft zögernd, dann setzt er sich
fort in immer neuen dramatischen Phasen. Jede dieser Phasen hat ihr eigenes
Gesicht: ihren besonderen Ton, ihre Themen, ihre Hoffnungen, ihre Dynamik,
ihre eigene Form des Schweigens. Ende 1961 brechen das briefliche Gespräch
und die persönlichen Begegnungen ab, als sich Celans psychische Krise
auf dem Höhepunkt der >Goll-Affäre< zuspitzt.
Der Briefwechsel zwischen 1948 und 1961 (ein letzter Brief Celans datiert
aus dem Juni 1967) ist ein bewegendes Zeugnis: zunächst als das Gespräch
einer Liebe nach Auschwitz mit allen symptomatischen Störungen und
Krisen aufgrund der so konträren Herkunft der beiden und ihrer schwer
zu vereinbarenden Lebensentwürfe als Frau und als Mann und als Schreibende.
Aber es ist auch ein Ringen um Freundschaft oder um wenigstens irgendeine
Beziehung. Ergänzend zu den beinahe zweihundert Zeugnissen ihrer
Korrespondenz wurden die Briefwechsel zwischen Ingeborg Bachmann und Gisèle
Celan-Lestrange sowie zwischen Paul Celan und Max Frisch in den Band aufgenommen.
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aus
der Ankündigung
des Suhrkamp Verlages |
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Leseprobe |
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Leseprobe: Herzzeit,
S. 1 - 20 |
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»Du
warst, als ich dir begegnete, beides für mich: das Sinnliche und
das Geistige.« |
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Paul Celan an Ingeborg
Bachmann, 1967 [1] |
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Buchbesprechungen |
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Die Zeit - Literatur / 21.08.2008
Nr. 35 - Peter Hamm |
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Wer
bin ich für Dich |
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fragt Ingeborg Bachmann den
Geliebten Paul Celan in ihrem letzten Brief an ihn. |
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Der Band Herzzeit erzählt
die Geschichte einer Liebe. |
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PDF-Ansicht
des Artikels |
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Deutschlandradio Kultur
- Radiofeuilleton: Kritik / 18.08.2008 - Helmut Böttiger |
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Eine schicksalshafte Begegnung |
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"[...] Natürlich
gibt diese Edition etliche Materialien an die Hand, das Werk Celans und
Bachmanns vermehrt psychologisch und biografisch zu interpretieren. Darin
liegt auch eine Gefahr. Die vier Herausgeber des Briefwechsels - je zwei
aus der Celan- und der Bachmann-Philologie, der Bedeutung dieses Jahrhundertbriefwechsels
und der betreffenden germanistischen Positionierung angemessen - können
sich auch nicht immer entscheiden, ob sie privaten Einblicken oder literaturwissenschaftlichen
Einlassungen den Vorzug geben sollen, ihr Kommentar schwankt da manchmal
in recht charakteristischer Weise. Eines ist jedoch klar: Für Bachmann
wie für Celan war der andere eine schicksalshafte Gestalt, die das
jeweilige Leben überschattende, unerfüllbare Liebe. Dazu wird
noch viel zu sagen sein. " |
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Frankfurter Rundschau /FR-online.de
/ 18.08.2008 - Ina Hartwig |
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Schuld
und Zauber. Bachmann & Celan |
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"[...] Der
Briefwechsel mit der Geliebten - die bald zur intellektuellen Freundin wird,
bis Ingeborg Bachmann, selber krisengeschüttelt, das Briefeschreiben
1961 aufgibt - zeigt recht deutlich, warum diese zwei Menschen, die einander
zeitweise so unendlich viel zu sagen hatten, die sich je nach Lebens- und
Werkphase so enorm auch poetisch inspiriert und befruchtet haben, kein Paar
auf Dauer haben sein können. Wie erleichternd wäre es, könnte
man die schiere Promiskuität dafür verantwortlich machen. Im August
1949 schreibt Bachmann selbstbewusst: "Du wirst Dir ja denken können,
dass die Zeit seit Dir für mich nicht ohne Beziehungen zu Männern
vergangen ist. ... Aber nichts ist zur Bindung geworden, ich bleibe nirgends
lang, ich bin unruhiger als je und will und kann niemandem etwas versprechen." |
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taz.de / 15.08.2008 - Dirk
Knipphals |
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Die
sich Entliebenden. Briefwechsel zwischen Celan und Bachmann. |
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"[...]
Im Nachwort des vorliegenden Bandes machen die Herausgeber, gleich vier
an der Zahl, viel aus diesem Schweren. Als "symptomatische Schriften,
deren Geheimnis im Problem von Schreiben und Autorschaft nach Auschwitz
liegt", werden die Zeugnisse gedeutet. Da ist bestimmt vieles dran.
Aber das zunächst einmal wirklich Berückende an dem sich nach
der Wiener Begegnung anspinnenden Briefwechsel ist, dass auch die Schmonzette
und der süße Kitsch, die wahrscheinlich in jeder realen Liebesbegegnung
stecken, in ihm ihre Plätze haben. Sie schreibt ihm hinterher: "Paul,
lieber Paul, ich hab Sehnsucht nach Dir und unserem Märchen" -
in einem Brief, den sie freilich nicht abschickt. Weiter unten in dem Brief
heißt es: "ich [
] möchte Dir die Steine von der Brust
schieben [
] und Dich singen hören." Und nachdem er ihr,
zu ihrem 23. Geburtstag, eine Karte geschickt hat, in dem von "Mohn,
sehr viel Mohn" die Rede ist, schreibt sie ihm einen wundersüßen
Verknalltheitsbrief: "[
] ich sollte ein Schloss für uns
haben und Dich zu mir holen, damit Du mein verwunschener Herr drin sein
kannst, wir werden viele Teppiche drin haben und Musik, und die Liebe erfinden." |
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NDR Kultur: Neue Bücher
/ 14.08.2008 - Stefan Berkholz |
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Herzzeit. Briefwechsel. |
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Kölner Stadtanzeiger
/ 12.08.2008 - Rainer Hartmann |
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Bekenntnisse
in der Herzzeit. Briefwechsel Bachmann/Celan. |
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"[...] Dies
ist eine Liebesgeschichte auf schwankendem Boden: voller Sehnsucht und Schmerz,
Glück und Missverständnis. Zufällige Begegnung führt
rasch zu selig-unseliger Verkettung. Briefe, mitunter gar nicht abgeschickt,
werden selbst zu Literatur. Auf radikale Offenheit folgt Verschlossensein,
auf Bruch Neuanfang nach Jahren, in Köln. Wegen der Entfernung, später
auch Entfremdung, dient Post als Gefühlsschleuse. Jahrzehnte danach
lässt das Drama zweier großer Autoren sich nun unter dem Titel
Herzzeit nachlesen, nachempfinden umso mehr, als der Band die
Briefwechsel zwischen Celan und Max Frisch - mit dem Ingeborg Bachmann von
Herbst 1958 an vier Jahre lang zusammenlebte - und zwischen Bachmann und
Gisèle Celan-Lestrange einbezieht." |
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Frankfurter Allgemeine Zeitung
/ 10.08.2008 - Andrea Stoll |
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Wer
bin ich für Dich, wer nach so vielen Jahren? Briefwechsel Celan
- Bachmann |
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"[...] Der
surrealistische Lyriker Paul Celan habe sich herrlicherweise
in sie verliebt, schreibt Ingeborg Bachmann am 20. Mai 1948 ihren Eltern.
Ihr Zimmer sei ein Mohnfeld, denn er beliebe sie mit dieser
Blumensorte zu überschütten. Genau drei Tage später
widmet ihr der um entscheidende sechs Jahre ältere Celan das Gedicht
In Ägypten, ein Liebesgedicht, das neun Gebote der Liebe
und des Schreibens nach der Schoa verkündet. Mit diesem Gedicht, das
den Briefwechsel eröffnet, reißt Paul Celan den Abgrund auf,
der von nun an das Sprechen und Schreiben dieser beiden Schriftsteller bestimmt
und der das Problem von Schreiben und Autorschaft nach Auschwitz in exemplarischer
Weise benennt." |
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Frankfurter Allgemeine Zeitung
/ 10.08.2008 - Julia Encke |
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Worte
unter Trümmern. |
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Zu Tode gehetzte
Herzen: Was Ingeborg Bachmann und Paul Celan einander schrieben |
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"[...]
Was die Briefe dann aber so dramatisch macht, sind nicht die sich gegenseitig
anvertrauten Liebesgeheimnisse. Der Briefwechsel ist kein Enthüllungsbuch.
Er ist das historische Dokument eines verzweifelten Ringens nach "Worten
unter den Trümmern", nach einer, "trotz aller Verluste, unverlorenen
Sprache", wie Bachmann und Celan das in ihrer Dichtung nannten. Denn
die, die sich im Mai 1948 in Wien kennenlernten, hätten, was ihre Herkunft
anging, unterschiedlicher nicht sein können: die Philosophie studierende
Tochter eines ehemaligen österreichischen Mitglieds der NSDAP und ein
staatenloser Jude aus Czernowitz, der beide Eltern im Konzentrationslager
verloren und selbst ein rumänisches Arbeitslager überlebt hatte.
Die Differenz war da, die Briefe werden zum unablässigen Versuch, sie
zu überbrücken, mit zahllosen Missverständnissen. Es sind
zwei hypersensible Menschen, die hier Briefe schreiben; zwei einander zugewandte
Seelen in ständiger Abwehrbereitschaft und mit einem enorm hohen Wahrheitsanspruch.
Wie in Wellenbewegungen kommen sie dabei manchmal zueinander. " |
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Pressespiegel |
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Perlentaucher - Kultur und
Literatur Online: |
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Ingeborg
Bachmann, Paul Celan - Herzzeit. Briefwechsel |
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[Zu Rezensionen aus: Die Tageszeitung vom 16.08.2008;
Süddeutsche Zeitung vom |
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18.08.2008; Frankfurter Rundschau vom 19.08.2008;
Die Zeit vom 21.08.2008] |
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Lesungen |
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Buchpräsentation: September
2008; 2009; 2010 |
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Film |
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Die Geträumten. Ingeborg Bachmann
und Paul Celan. |
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Liebesfilm von Ruth Beckermann, 2016. |
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